lundi 24 mars 2014

Zum 15. Jahrestag des Angriffskrieges gegen Jugoslawien


"Der Krieg gegen Jugoslawien wurde unter Bruch aller grundlegenden Prinzipien des Völkerrechts und der internationalen Beziehungen geführt. Ich gehe noch einen Schritt weiter und sage, dass er gegen die grundlegenden Prinzipien der Zivilisation schlechthin geführt wurde. Nicht nur die Gründungsakte der NATO aus dem Jahr 1949 wurde verletzt, sondern auch die UN-Charta und die Verfassungen der meisten NATO-Mitgliedstaaten. Sie traten in einen Krieg gegen einen unabhängigen Staat ein, der keinen anderen bedroht hatte. Die Parlamente wurden nicht befragt und auch andere demokratische Institutionen dieser Länder nicht. Wir erlebten einen Missbrauch der Demokratie durch jene, die vorgeben, für den Rest der Welt in Sachen Demokratie ein Beispiel sein zu können. Keines der Parlamente hat die Teilnahme an einer Aggression gegen ein unabhängiges Land bewilligt. (...) Die UCK war 1999 Bündnispartner der NATO. Heute gibt es viele UCK-ähnliche Organisationen in Syrien, in Libyen und anderen Ländern. Das bedeutet: Es gelten doppelte Standards und Werte. Wie werden die Terroristen bezeichnet, wenn sie mit der NATO verbündet sind? Doppelte Standards gelten auch für den Drogenhandel. 60 Prozent des Heroingeschäfts in Europa werden von der balkanisch-albanischen Mafia gesteuert. Ihr geht es um Profit, aber zugleich - neben der Zerstörung eines Teils der europäischen Jugend - finanziert sie Extremismus und Terrorismus. Es gibt Beweise dafür, dass sie mit menschlichen Organen handelt. Der französische Journalist Pierre Péan hat vor kurzem das Buch 'Ein gerechter Krieg für einen Mafiastaat' veröffentlicht, in dem er sich damit befasst. Die Parlamentarische Versammlung des Europarates hat einen Beschluss zum Kampf gegen den Handel mit menschlichen Organen und gegen deren Gewinnung gefasst. Passiert ist nichts seitdem, denn es gilt das Prinzip, dass der Freund meines Freundes immer recht hat."

Živadin Jovanović, von 1998 bis 2000 Außenminister der Bundesrepublik Jugoslawien, im Januar 2014 (zit. nach: jW, 29.1.2014)


Erinnerung an einen deutschen Krieg anlässlich des 10. Jahrestages des Überfalls auf Jugoslawien in L'Action Française 2000 n° 2768 (2.-15.4.2009)


"Welche europäischen 'Völker' (...) sind im deutschen Diskurs bis heute mit einer geradezu traumwandlerischen Sicherheit als 'deutschfreundlich' markiert? Seltsamerweise all diejenigen, die die Deutschen im Zweiten Weltkrieg zur Teilnahme an den Vernichtungsaktionen gegen Jüdinnen und Juden animieren konnten: Litauer, Letten, Ukrainer, Kroaten, 'Bosniaken', Albaner. Und welche 'Völker' werden bis heute noch mit Misstrauen und latenter Feindseligkeit belegt? Die Russen ganz gewiss, aber auch die Serben - diejenigen also, die den Nationalsozialismus am erbittertsten bekämpften."

Matthias Küntzel, Der Weg in den Krieg. Deutschland, die Nato und das Kosovo (2000)

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